Am gestrigen Donnerstag hieß es wieder "High Noon" on the Go-Brett. Und das über zwei Stunden lang ab 20:30 Uhr auf KGS. Es stand die 7. Runde der Go-Bundesliga 2008/2009 an und im Mittelpunkt des (eigenen) Interesses stand die Partie Düsseldorf gegen Hamburg Rahlstedt. Letzte Woche gabe es dazu einen Vorbericht im Blog, nämlich hier. Leider konnten wir nicht in Bestbesetzung auflaufen, da unser bester Spieler Nikolai absagen musste. Ein großes Handicap. Jetzt galt es mit geballter Kyu-Power den hanseatischen Danspielern Paroli zu bieten. Unsere Siegchancen lagen bei mageren 20%, ein Remis war zu 30% drin, aber alles deutete auf eine Niederlage hin (50% Wahrscheinlichkeit).
 

Los gings an Brett 1 mit der Partie Marco Silles 1k gegen Bastian Seegebarth 3d. Ich eröffnete a la Shusaku 3-4 / 4-3 und hoffte 2 Stunden lang darauf, dass mein irgendwann einen sehr großen Fehler macht oder zumindest tot vom Stuhl fällt. Tat er aber nicht! Die Partie mündete nach 256 Zügen in einer klaren Niederlage (W+39). Als es soweit war, hatte an Brett 4 Andreas Gondorf 1k gegen Christopher Kacwin 1d nach 181 Zügen bereits die Waffen gestreckt (B+R). Es stand 0-2 und die Aussicht auf wenigstens ein Unentschieden sank ins Bodenlose.

Jetzt half nur noch ein Wunder. Ich erinnerte mich an die Voodoopuppen, die ich im Vorfeld dieser Partie gebastelt hatte, und holte sie aus der Schublade. Trotz über 20 eingestochener Nadeln kam es an den verbleibenden Brettern nur zu einem Teilerfolg.

Immerhin konnte Julian von Bock 1k wenig später einen Achtungserfolg gegen Dimitrij Popv 1d verbuchen. Wie immer suchte Julian die Entscheidung im Byoyomi herbei zu führen. Nach 106 hatte er sein ersten Etappenziel, das Byoyomi erreicht. Normalerweise wird er dann erst so richtig warm. Aber sein Gegner wollte nicht so recht mitspielen. Auch er kam kurze zeit danach ins Byoyomi, achtete aber nicht auf seine Uhr und verlor prompt auf Zeit. Vielleicht zeigten die Voodoopuppen doch Wirkung.

Peter Höhe an Brett 3 lag mittlerweile nach 200 Zügen punktemäßig ein klein wenig hinten in seiner Partie gegen Jan Bohn 4d. Jan spielt zwar nur am dritten Brett hatte sich im November allerdings zum 4d hochgestuft. Warum er in der Winterpause nicht automatisch an das erste Rahlstedter Brett gesetzt wurde, weiß ich auch nicht. Jedenfalls konnte Peter die Partie trotz sehr guter kämpferischer Leistung letztendlich doch nicht mehr rumreißen. Ein über 70 Züge langer Ko-kampf um einen halben Punkt konnte zwar noch gewonnen werden, aber nach insgesamt 347 Zügen war dann Schluß mit lustig (W+6). Schade!

Am Ende hieß es verdientermaßen 1:3 und so langsam rückt der Abstieg immer näher. Vor dem vorletzten Spieltag steht der DIGOC nun mit 4 Punkten auf Platz 9. Nur noch Freiburg II steht mit nur 3 Punkten noch dahinter auf dem letzten Platz. Punktgleich, aber vor uns, steht Tunicum Braunschweig und vom rettenden Nichtabstiegsplatz trennen uns 2 Punkte und eine Menge weiterer Brettpunkte. Das riecht immer stärker nach 4. Liga!